In Mimimi-Montag

Netten Hawara hast!

Eine neue, äußerst kurze Woche ist angebrochen und damit darf ich euch mal wieder zum Mimimi-Montag begrüßen! Ich bin schon voll in Urlaubsstimmung und freue mich richtig auf den Mai. Geht’s euch genauso? Ich hoffe es doch! Aber trotz all der Vorfreude ist natürlich immer ein wenig Platz für ein bisschen Mimimi. Willkommen zu unserem Hassformat, das wir alle lieben!

 

„Das habe ich auch schon lange geschafft!“

Kennt ihr das auch? Man feiert einen tollen Erfolg und würde ihn gerne mit anderen teilen. Zum Beispiel wurde man mit seinem Blog in einem coolen Magazin gefeatured und möchte seine Freude darüber kundtun. Voller Stolz bringt man das Magazin zum nächsten Kaffeeklatsch mit einer Freundin mit, zeigt es ihr und deren Antwort ist: „Cool! Ich weiß noch, wie das damals war, als ich 2013 das erste Mal von der Vogue interviewt wurde und es dann sogar aufs Cover geschafft habe! Das waren noch Zeiten, als ich mich über diese kleinen Dinge noch so freuen konnte, mittlerweile hat das alles seinen Reiz verloren.“

Und in diesem Moment hofft man einfach nur, dass sich die blöde Kuh an ihrem dämlichen Soja Latte verschluckt und ihn sich auf ihre neuen Prada-Stilettos hustet. Mag sein, dass du schon auf hundert Magazincovers warst, liebe Vanessa, ich war es aber nicht und ich möchte mich jetzt darüber freuen, ohne dass mein persönlicher Erfolg herabgewürdigt wird. Als meine Freundin erwarte ich, dass du mich kreischend um ein Autogramm bittest, wenn ich dir solche Dinge erzähle, ansonsten zweifle ich den Sinn dieser Freundschaft an.

(Kleine Anmerkung am Rande: Das mit dem Magazin war eine erfundene Story, ich wurde leider noch nie gefeatured.)

 

Paare, die in Babystimme miteinander sprechen

Nervtötend verliebte Pärchen mag ich ungefähr so gerne wie Fußpilz oder eine Fahrt mit der U6 zur Rush-Hour. Am liebsten sind sie mir, wenn sie direkt vor meiner Nase sitzen und dann miteinander sprechen, als würden sie mit einem Neugeborenen reden. Die finden hohe Stimmen und Babysprache ja vielleicht ganz toll, aber für erwachsene Mitmenschen ist es einfach nur eine Qual, vor allem, wenn man gerade seine Kopfhörer zuhause vergessen hat und somit eine Möglichkeit fehlt, sich diese bösen Geister mit lauter Death Metal Musik auszutreiben.

„Na, Schnurzel-Purzel, wollen wir heute noch ins Kino gehen? Da läuft so eine supi-dupi romantische Komödie, die mögen wir doch so gern, ge?“, fragt sie ihn affektiert, woraufhin er mit triumphierendem Lächeln antwortet: „Aber nur, wenn wir uns das Popcorn teilen, Hasi-Mausi!“

Entschuldigt bitte, Schnurzel-Purzel und Hasi-Mausi, aber ich habe mich gerade über eure Schuhe übergeben.

 

Alltagssexismus

Wer mir auf Instagram folgt, hat vermutlich letztens schon mal mein geliebtes Baby gesehen: unseren alten Alfa Romeo Spider. Der gehört meiner Familie und ich fahre gelegentlich damit. Daraus, dass mein Stiefpapa mir den sogar freiwillig anvertraut, schließe ich, dass ich das nicht mal so schlecht mache.

Jedenfalls war ich letztens damit unterwegs und stellte ihn auf einem Parkplatz ab. Wie üblich erntete er bewundernde Blicke – logisch, ist ja ein Weltklasse Auto. Allerdings kam auch ein Spruch von einem, wie sollte es anders sein, etwas betagten Herrn mit Bierbauch: „Da hast aber an netten Hawara, ha?“

„Bitte was?“, antwortete ich.

„Naja, wenn der dich mit dem Auto fahren lässt, muss es schon a netter sein. Ich würd meine Frau nicht mit dem Teil fahren lassen, da hätt ich viel zu viel Angst, hahahaha.“

„Ist Ihnen eventuell mal in den Sinn gekommen, dass das mein Auto sein könnte?“

„Ge, des is doch ka Frauenauto!“

Ich habe letztens etwas Wertvolles dazugelernt: Als Frau darf man offenbar nur einen VW Käfer oder einen Fiat 500 fahren. Besser ist aber natürlich, man bleibt gleich in der Küche, wo man hingehört. Lieber Herrmann, ich lade dich herzlich ein, den Stock aus dem Arsch zu ziehen und im 21. Jahrhundert anzukommen. Stell dir vor, wir Frauen haben sogar ein Wahlrecht und hin und wieder wechseln wir auch Glühbirnen.

 

Aufgrund meiner dermaßen guten Laune fällt der Mimimi-Montag heute leider etwas kurz aus. Ich hoffe, euch hat es trotzdem wieder so viel Spaß gemacht wie mir! Wir lesen uns am Donnerstag wieder – da kommt nämlich ein Artikel über eine Sache, die mich so sehr aufregt, dass eine Erwähnung im Mimimi-Montag nicht ausgereicht hätte.

 

Bis dahin – eure Julie,

Die mit dem roten Lippenstift

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