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Hilfe, ich habe Männerschnupfen!

[Werbung] Wenn es um das klassische Bild einer Erkältung geht, werden wir doch alle ein wenig sexistisch. Während sich Frauen bekanntermaßen auch mit vierzig Grad Fieber noch scheinbar topfit in die Arbeit quälen und nebenbei den Haushalt schmeißen, legen sich Männer schon bei einer tropfenden Nase völlig erschöpft aufs Sofa und müssen 24/7 umsorgt werden.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: An diesen Vorurteilen ist schon ein bisschen was dran. Aber letztens musste ich feststellen, dass man auch als Frau unter dem gefürchteten Männerschnupfen leiden kann. Mich hat’s tatsächlich erwischt: Ich hatte Männerschnupfen! Woran man diese heimtückische, potenziell tödliche Krankheit erkennt, und was man dagegen tun kann, verrate ich euch hier.

 

Ist es tatsächlich ein Männerschnupfen?

Jetzt kommt natürlich die Frage aller Fragen: Worin unterscheidet sich ein normaler Schnupfen überhaupt von einem Männerschnupfen?

Die grundlegenden Symptome beider Krankheiten sind einander recht ähnlich. So leidet man etwa bei beiden Schnupfenarten unter einer sowohl verstopften, als auch tropfenden Nase (wie auch immer die Natur das hinbekommen hat), oft fallen durch die verstopfte Nase auch die Ohren zu und man fühlt sich allgemein unwohl und könnte statt Bäumen nur noch Gras ausreißen.

Bei einem Männerschnupfen kommen allerdings noch ein paar entscheidende Faktoren hinzu. So wird hier das Sofa zum besten Freund, der Fernseher läuft quasi den ganzen Tag durch und selbst die kleinsten Arbeiten, wie beispielsweise der Gang zur Toilette, werden zum härtesten Sportprogramm.

Das wahrscheinlich wichtigste Unterscheidungskriterium zwischen normalem Schnupfen und Männerschnupfen ist jedoch das Jammern. Ein Männerschnupfen ist immer mit der fast zwanghaften Neigung, seine Beschwerden mit der Außenwelt zu teilen, verbunden.

Klassische Sätze, die man von jemandem mit Männerschnupfen zu hören bekommt, sind: „Puh, jetzt habe ich mich von der rechten Seite auf die linke gedreht. Fühle mich wie gerädert!“, „Nein, ich kann mir das Kissen unmöglich allein aufschütteln, mach du das bitte!“ oder „Ich würde mir ja gerne selber einen Tee machen, aber ich bin einfach viel zu schwach, um den Teebeutel in die Tasse zu hängen, du weißt ja, mir tut echt alles weh!“

 

Was man bei Männerschnupfen tun sollte

Da ich den Männerschnupfen letztens am eigenen Leib erfahren habe und endlich mal nachvollziehen konnte, wie sich Papa und Co. bei einer so schweren Krankheit fühlen müssen, kann ich nun ein paar Tipps geben, wie man sich den Krankheitsverlauf angenehmer gestalten kann.

 

Tipp Nr. 1: Mama anrufen

Kaum eine Stimme wirkt tröstlicher, wenn man gefühlt kurz vorm Sterben ist, als die der eigenen Mama. Außerdem liebt einen auch kaum jemand so sehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass eure Mama den Kontakt zu euch abbricht, nachdem ihr sie mit eurem Männerschnupfen-Gejammer genervt habt, ist also äußerst gering, während das bei Freunden, Partnern oder guten Bekannten schon mal zu einer Beziehungskrise führen kann. Als mein Männerschnupfen besonders schwere Ausmaße angenommen hat, hat meine Mama sogar angeboten, nach Wien zu fahren und mich zu pflegen.

Also nicht nur bei Männerschnupfen gilt: Mama ist die Beste!

 

Tipp Nr. 2: endlich mit Game of Thrones (oder einer anderen Serie) anfangen

Zu den nervigsten Dingen, die einen bei einem Männerschnupfen quälen (neben den höllischen Schmerzen und dem Gefühl einer Nahtoderfahrung natürlich), gehört die Langeweile. Es ist aber auch echt verrückt: Man hätte endlich mal die Zeit, all die Bücher zu lesen, die schon so lange ungelesen im Regal verstauben, und dann kann man sich beim besten Willen nicht konzentrieren.

Deshalb mein Tipp für alle Männerschnupfen-Geplagten: Serien sind eure besten Freunde! Dabei gilt: Je schwerer die Krankheit, umso mehr Staffeln sollten bereits auf dem Streaming-Portal eurer Wahl vorhanden sein. Bei besonders schweren Fällen empfehle ich, endlich mal mit Game of Thrones anzufangen (oder die Serie nochmal von vorn zu beginnen). Wenn ihr guter Dinge seid, dass die Krankheit bald zu Ende sein wird, empfehle ich euch The Royals – geniale Serie, die man leider viel zu schnell durchgesuchtet hat.

Das Serienschauen beim Männerschnupfen hat neben der Langeweile-Bekämpfung einen weiteren Vorteil: Ihr könnt danach endlich mitreden.

 

Tipp Nr. 3: mit Medikamenten eindecken

Eine alte Ärzteweisheit lautet zwar: „Wenn du nichts gegen den Schnupfen nimmst, dauert er eine Woche, und wenn du etwas nimmst, dauert er sieben Tage.“

Das mag vielleicht stimmen, aber ich finde, wenn man sich den Krankheitsverlauf angenehmer gestalten kann, dann sollte man das auch tun. Jetzt befällt einen der Männerschnupfen aber meist unerwartet und wenn er schon mal da ist, ist ein Gang zur Apotheke meistens nicht drin.

Mein persönlicher Retter in der Not heißt dann Shop-Apotheke. Nasenspray und Co. werden günstig bis an die Haustür geliefert. Man muss das Krankenlager nicht verlassen und hat sogar die Gelegenheit, den armen Lieferjungen mit seinen Krankheitssymptomen zuzutexten.

 

Es geht bald vorbei!

Auch, wenn man es während des Aufenthalts im Krankenlager nicht glauben mag: Man kann einen Männerschnupfen tatsächlich ohne Langzeitschäden überleben. Das ist das Gute an dieser heimtückischen Krankheit: Sie geht vorbei! Man braucht nur eine gute Serie, viel Nasenspray und vor allem geduldige Mitmenschen. Gute Besserung!

 

Eure Julie,

Die mit dem roten Lippenstift

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