Wann ist man erfolgreich? Woran genau lässt sich Erfolg messen? Eine genaue, universell gültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, es gibt nur Meinungen, die sich oft sehr stark voneinander unterscheiden. Manche denken, man sei erfolgreich, wenn alle von der eigenen Arbeit begeistert sind. Andere wiederum behaupten, dass man sich auch erst mal unbeliebt machen muss, bevor man überhaupt Erfolg haben kann, weil eben genau das auch dazugehört. Tja, wenn es danach ginge, könnte ich mich wohl seit meinem letzten Blogpost als erfolgreich bezeichnen. Meine Statistik ging vollkommen durch die Decke, ich hatte fast viermal so viele Klicks wie an meinem ersten und bis dato besten Tag.
Tja, wundert mich nicht. Schließlich habe ich einen Beitrag über nervende Blog(ger)eigenschaften in eine Bloggergruppe auf Facebook gepostet. Klar, dass da fast jeder schon mal draufklickt, um herauszufinden, ob er sich angesprochen fühlen muss. Würde ich schließlich genauso machen. Viele atmen danach erleichtert auf, weil sie sich in keinem der Punkte wiederfinden, andere wiederum fühlen sich provoziert, weil sie sich eben doch angesprochen fühlen. Ich gebe zu, genau das war irgendwo auch meine Absicht. Einerseits wollte ich mir einfach mal von der Seele schreiben, was mir nicht passt, andererseits war ich auch etwas auf Krawall gebürstet. Dass das nicht bei jedem gut ankam, wundert mich also keineswegs.
Die Kritik, die daraufhin hagelte, habe ich mir erwartet. Dass sie jedoch teilweise richtig unsachlich ausfiel, fand ich etwas schade. Zum Glück waren die meisten kritischen Kommentare eh noch in einem freundlichen Ton gehalten, aber als ich dann mal als „Geschwür der Bloggerszene, das es gilt, wegzubekommen“ bezeichnet wurde, fiel mir schon mal die Kinnlade runter. Ja, ich habe etwas geschrieben, das vielen Menschen offensichtlich nicht gepasst hat. Aber es ist meine Meinung und ich stehe dazu. Ich habe den Blogpost nicht mit der Motivation geschrieben, möglichst vielen Menschen damit auf die Füße zu treten, sondern um meine eigene Meinung auszudrücken. Und ich finde es nun mal anstrengend, einen Beitrag zu lesen, der voller Fehler ist. Ja, es ist nun mal so. Wenn Leute „Rezessionen“ schreiben oder den Unterschied zwischen „seid“ und „seit“ nicht kennen, dann tut mir das nun mal weh. Das ist aber nicht automatisch gleichzusetzen mit: „Ich will alle Blogger mit Rechtschreibschwäche in die Hölle schicken und sie dort verbrennen lassen.“ Kleiner, aber feiner Unterschied.
Wer seine Meinung ausdrückt (und das vielleicht, so wie ich, nicht gerade diplomatisch tut), muss mit Gegenwind rechnen. Doch ich finde, vor diesem Gegenwind darf man sich nicht fürchten. Wenn man in Innsbruck lebt, ist man den eh schon gewöhnt. Innsbruck ist schließlich dafür bekannt, dass die Leute nach vorne kippen, sobald die Windstärke unter 4 km/h fällt, weil dann der Widerstand fehlt. Und genauso finde auch ich ein wenig Widerstand meiner Leser oftmals ganz gut. Denn ich bin nicht gemacht für einen Eitel-Sonnenschein-Blog. Ich will zwar viele warme Strahlen, aber die könnte ich nicht schätzen, wenn es nicht mal zwischendurch blitzt, stürmt oder schneit. Ja, der Wind, der teilweise wehte, war ein eisiger. Aber mindestens doppelt so vielen Menschen hat es gefallen, was ich geschrieben habe und sie haben mir ein paar warme Strahlen gespendet. Und solange das der Fall ist, halte ich jeden Shitstorm aus.
Eure Julie,
Die mit dem roten Lippenstift
Friede
• 8 Jahren agoHehe 😀 Gratuliere zum frisch erlangten Ruhm! 😉
Du machst alles richtig.
LG, Friede
PS: 4km/h Windgeschwingkeit noch als WindSTÄRKE zu bezeichnen (auch, wenn du damit sagen wolltest, dass ihr in Innsbruck eher stärkeren Wind gewohnt seid), ließ mich als Norddeutsche aber doch etwas schmunzeln. 😉 (Sturm ist schließlich auch erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben.)
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDankeschön, liebe Friede 🙂
Wir sind in Innsbruck tatsächlich eher orkanartige Böen gewöhnt, aber nett, dass du mich darauf hingewiesen hast 😀 werde ich ausbessern 🙂
Liebe Grüße
momsfavoritesandmore
• 8 Jahren agoGut, ich konnte auch nicht alles teilen, aus deinem letzten Beitrag, aber ein Shitstorm? Also wirklich… Wo kommen wir denn dahin, wenn man nicht offen seine Meinung sagen darf?
Gruß
Sylvi
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoNaja, war zum Glück ein recht kleiner, aber manche Kommentare hatten es schon in sich 😀
Aber ich steh drüber 🙂 eben genau wegen der Meinungsfreiheit, die mir sehr wichtig ist.
Liebe Grüße,
Julie
Carina
• 8 Jahren agoHallo Julie.
Ich bin zurzeit auf der Suche nach interessanten Blogs und deiner gehört eindeutig mittlerweile dazu. Und ich finde, dass der Post genau richtig war, denn wir sollten nicht vergessen, dass es Meinungsfreiheit gibt und wir diese auch nützen können.
Viele Menschen rennen einfach durch die Welt ohne Anderen eines Blickes
zu würdigen. Ich bin hier ein gegenteiliger Mensch und habe deswegen auch schon
einige Male eine auf den Kopf bekommen, aber es hält mich nicht auf und dich sollte es schon gar nicht aufhalten.
Dein Blog ist klasse, denn du schreibst über interessante Themen und nimmst kein Blatt vor den Mund, was mir für einen guten Blog als wichtig erscheint.
Liebe Grüße,
Carina.
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoHallo Carina,
Vielen lieben Dank! Finde ich toll, dass du dich nicht unterkriegen lässt und weiterhin sagst, was du denkst 🙂 und ich danke dir vielmals fürs Kompliment!
Schönen Tag wünsche ich dir!
The.Aimee.Style
• 7 Jahren agoLiebe Julie,
ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und hängen geblieben. Er gefällt mir so gut, dass ich dir einen Kommentar und ein Kompliment geben muss (Ja – ich kann gar nicht anders): Du hast eine sehr erfrischende Art zu schreiben, es macht Spaß deine Beiträge zu lesen! Mach weiter so!
Lieben Gruß,
Nina
diemitdemrotenlippenstift
• 7 Jahren agoOh danke, liebe Nina, das freut mich sehr! ?
Ich hoffe, ich enttäusche dich auch weiterhin nicht ?
Liebe Grüße!