Es ist mal wieder Montag und ihr wisst, was das heißt? Na klar, heute wird wieder Dampf abgelassen! Falls ihr euch schon Sorgen gemacht habt, weil noch kein Beitrag online war, war das absolut berechtigt – ich hätte es nämlich selbst fast vergessen. Nachdem ich schon die ganze Wohnung inklusive Duschabfluss (ja, den DUSCHABFLUSS!) gereinigt habe, immer mit dem Gefühl im Hinterkopf, etwas ganz Wichtiges vergessen zu haben, fiel es mir endlich ein. Aber zum Glück bin ich selbst rechtzeitig erschienen zu unserem Hassformat, das wir alle lieben!
Erbsenzählende Freunde
Man kann seine Freunde meist in genau zwei Gruppen unterteilen. Es gibt die, die abwinken, sobald sie dir etwas Geld geliehen haben, und sagen: „Ach, scheiß auf die 10 Euro!“ Und dann gibt es die „Du schuldest mir noch 87 Cent“-Fraktion. Ich glaube, ich muss nicht genauer ausführen, welche dieser beiden Gruppen mir lieber ist. Mit Menschen der zweiten Gruppe war ich in der Unterstufe immer befreundet und es hat seine Gründe, warum diese Freundschaften nicht gehalten haben – ich glaube, das Erbsenzählerverhalten dieser Menschen ist einer davon.
Beim Geld hört die Freundschaft auf und das finde ich sehr schade. Gerade, wenn man wirklich befreundet ist, sollte das Geld eine untergeordnete Rolle spielen. Meine beste Freundin und ich zahlen zum Beispiel nie getrennt. Ist auch nicht nötig. Denn wer mich auch nur ein bisschen kennt, weiß: Wer mich einmal einlädt, kann sich sicher sein, dass ich beim nächsten Mal zahlen werde. Daran muss man mich nicht erinnern. Ich finde, das gehört sich nicht nur so, mir macht es auch eine Freude, meine Freunde mal auf einen Kaffee einzuladen. Und langsam sind wir doch alle so erwachsen, dass wir nicht auf den 87 Cent bestehen müssen, oder?
Schein-Depressive
Als Chester Bennington, meine große Jugendliebe, sich letztes Jahr das Leben genommen hat, habe ich das Thema Depressionen schon einmal in einem Blogpost angeschnitten. Und ich bin auch immer noch absolut dafür, dass diese Krankheit endlich ernster genommen wird, nicht zuletzt, weil ich selbst jahrelang darunter gelitten habe und sehr oft dafür belächelt wurde, wenn ich dann doch mal bereit war, jemandem davon zu erzählen.
Was definitiv nicht dazu beiträgt, dieses Problem zu lösen, sind Menschen, die das Wort „Depression“ komplett falsch einsetzen, beziehungsweise „depressiv“ und „deprimiert“ nicht unterscheiden können. Ich spreche hier von diesen Menschen, die nur so mit „Ich bin soooo depressiv“-Floskeln um sich schmeißen. Newsflash, liebe Tanja: Wirklich Depressive würden solche Dinge wie „Das Wetter macht mich so depressiv“ in 9 von 10 Fällen nicht sagen, weil sie sich eher für ihre Krankheit schämen, als sie offen in die Welt zu posaunen. Eine Depression ist eine Krankheit, keine Modeerscheinung. Just saying.
Schlechte Buchfortsetzungen
Mit Büchern führt man meist eine Art Hassbeziehung. So ging es mir auch letztens, als ich „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl gelesen habe. Der erste Band war wirklich absolut sensationell und ich habe das Buch regelrecht verschlungen, weil ich die Charaktere super fand und die Storyline was hatte. Nun hatte das Buch einen solchen grausigen Cliffhanger, dass ich mir noch am selben Abend die Fortsetzung bestellt habe.
Dann war das Buch endlich da – und plötzlich war es, als würde ich ein anderes Buch lesen. Die Protagonistin wurde im zweiten Teil vom liebenswerten Mädchen zur unberechenbaren, in Selbstmitleid badenden Oberzicke, die man am liebsten auf jeder Seite erschlagen wollte. Die Story wurde lieblos runtergebetet, langweilige Teile haben sich gezogen, während die Teile mit Potenzial viel zu kurz gehalten wurden. Kurz gesagt, ich war richtig enttäuscht von der Fortsetzung, weil der erste Band so toll vorgelegt hatte. So schade einfach! Die liebe Nicci hat darüber einen super Blogpost verfasst, falls ich euch mit dieser Kurzrezension neugierig gemacht habe.
Liebe Leute, aufgrund meiner aktuell etwas komplizierten Gefühlslage und einer damit einhergehenden Schreibblockade muss ich den Mimimi-Montag heute leider ein wenig kürzer halten. Ich hoffe, ihr seht es mir nach! Dafür verspreche ich, in der kommenden Woche verstärkt nach Aufregern zu suchen, die ihr beim nächsten Mimimi-Montag genießen könnt. Ich freue mich schon darauf!
Eure Julie,
Die mit dem roten Lippenstift
Armita
• 6 Jahren agoEins ist klar lb Julie. Das nächste mal im crema darfst du zahlen ???
Julie
• 6 Jahren agoIch bitte darum! Kämpf eh schon so lang drum.?
Nicci Trallafitti
• 6 Jahren agoLiebe Julie,
diese Erbsenzähler sind mir auch suspekt.
Eine Freundin (mit der ich mittlerweile kaum noch was zu tun habe) hat bei JEDEM Treffen gesagt, dass ich ihr doch noch 10€ schulde. Und das, als ich noch Auszubildende war und einen Hungerlohn verdient habe. Ich will damit nicht sagen, dass geliehenes Geld grundsätzlich zum Geschenk werden muss, aber man kann doch mal die Kirche im Dorf lassen. Gerade bei Menschen die nicht viel haben scheisse ich darauf. Dann geben sie es mir halt in 6 Monaten oder so wieder, oder sie kaufen mir irgendwas dafür, geben einen Kaffee aus, oder oder oder.
Vielen Dank fürs Verlinken meiner Rezension <3
Da fällt mir ein, dass ich dir glaube ich schon wieder nicht auf die Mail geantwortet habe.
Ich habe sie glaube ich während der Messe gelesen und dann vergessen.
Tut mir leid!! Antwort kommt noch.
Liebe Grüße,
Nicci
sarahricchizzi
• 6 Jahren agoLiebe Julie,
durch Nicci bin ich schon des Öfteren auf deine MiMiMi-Montage aufmerksam geworden und ich muss sagen, dass ich dich für diese Beiträge regelrecht feiere, leider habe ich den Hintern vor diesem Zeitpunkt gerade eben, nicht hochbekommen, um dir das hier auch einmal Schriftlich zu hinterlassen, hehe.
Mit deinen Punkten sprichst du mir aus der Seele! Ich rege mich quasi ständig über Menschen auf, die kleinlich sind, allen voran was Geld betrifft. Ich finde es einfach superunangenehm, wenn da jedes Mal so ein TramTram draus gemacht wird, denn wie du schon sagst: Sind wir dafür nicht alle schon ein bisschen zu alt? Auch finde ich es schlimmpeinlich, wenn in Gruppen ein Geburtstagsgeschenk zusammengetragen wird und dann die große Gelddiskussion losgeht und die Hälfte keine Lust hat mehr als 5 Euro auszugeben – ja dann am besten gleich bleiben lassen. Schlimm.
Hach, die Sache mit den Depressionen ist mir schon ewig und hundert Jahre ein Dorn im Auge. Wegen dieser Scheinmenschen haben es Depressive unfassbar schwer überhaupt ernstgenommen zu werden. Gleichzeitig will man das Thema weiter in den Vordergrund rücken und dann fühlen sich plötzlich zu viele Menschen angesprochen, die die Thematik eigentlich überhaupt nicht verstanden haben. Ich finde es schön, dass du es hier noch einmal so gut aufgegriffen hast.
OH GOTT! BERÜHRE MICH NICHT! Wie ich den weiten Band GEHASST habe. Ich kann gar nicht lange genug leben, um mich über den zweiten Teil dieser Reihe aufzuregen. Es ist, als hätte eine vollkommen andere Person diesen Roman verfasst, dabei habe ich den ersten Band SO SEHR GELIEBT! Es ist einfach eine totale Tragödie.
Alles Liebe,
Sarah
Julie
• 6 Jahren agoOh vielen lieben Dank für den langen Kommentar, liebe Sarah!!
Ich freue mich total darüber! Danke, dass du den Hintern hochbekommen hast 😉
Ja, ich denk mir das auch. Wir verdienen alle Geld, wir sollten alle damit haushalten können und nicht wegen ein paar Cent durchdrehen. Das kann man in der Unterstufe machen, aber irgendwann wächst man da doch raus 😀
Eben! Es ist einfach ein bissl schwierig mit diesem Thema. Man will es in den täglichen Fokus rücken, aber solche Aussagen sind einfach überhaupt nicht dazu geeignet, weil sie „richtige“ Depressionen eher ins Lächerliche ziehen und das finde ich, gelinde gesagt, scheiße.
Und oh mein Gott, du sprichst mir aus der Seele! Der erste Band war einfach sooooo grandios! Hätte er nicht so einen grausigen Cliffhanger am Ende, hätte ich das zweite Buch vielleicht gar nicht gelesen und mir wäre diese Schmach erspart geblieben haha.
Alles Liebe,
Julie