In meinem letzten Blogpost über meine Lieblingsapp habe ich unbeabsichtigterweise den Grundstein für einen neuen Post gelegt, indem ich drei Instagramtypen beschrieben habe – die Rabattcodeversorger, die Rechtfertiger und die „Ich markier hier einfach wahllos alle, die mir einfallen“-Leute. Nachdem ich darauf hingewiesen wurde, dass ich hier ein paar verschiedene Instatypen beschrieben habe (was mir tatsächlich gar nicht mal so bewusst war), habe ich mir gedacht, ich bin mal ein Fuchs und mache da auch noch was draus. Wir wollen ja nicht immer nur was über nervige Dinge lesen, jetzt wird’s Zeit, dass da mal richtige Charaktere ins Spiel kommen. Diese Instagram-Typen begegnen einem häufig:
Die Alles-Kommentierer
So gut wie jeder, der ein bisschen (oder auch ein bisschen viel) Zeit auf Instagram verbringt, kennt mindestens einen Menschen, der immer einen Kommentar zu den Bildern hinterlässt.
Wenn kein Kommentar von besagten Usern kommt, macht man sich gleich berechtigterweise Sorgen, sie könnten verstorben sein. Wenn sie nicht sogar die App gelöscht haben! (Ich sollte ganz, ganz dringend meine Prioritäten klären.) Die Alles-Kommentierer sind tendenziell durchaus freundliche Zeitgenossen, die so gut wie jeder gerne auf seiner Followerliste hat, da sie für jedes Foto ein paar nette Worte übrig haben. Ich persönlich mag sie sehr. Also wenn ihr zu dieser Spezies gehört: Ich heiße auf Insta auch diemitdemrotenlippenstift 😉
Die Instapolizisten
Diese Spezies hat viel mit den Alles-Kommentierern gemeinsam, allerdings nicht auf die gute Art und Weise. Instapolizisten sind stets auf der Spur nach Fehlern, seien sie grammatikalischer, orthographischer oder inhaltlicher Natur, und sie scheuen sich auch nicht, einem diese schonungslos mitzuteilen. Instapolizisten sind diejenigen, die unter meinen Burgerbildern den Hashtag #vegan ausfindig machen und mich darauf hinweisen, dass so ein Burger, in dem Rindfleisch, Speck und Cocktailsauce drin sind, gar nicht vegan sein kann. Ach, erzähl. Ich dachte, man sei vegan, wenn man so tierfreundlich ist, seinem Essen nicht das Essen wegzuessen – puh, so viel Essen in einem Satz.
Den Instapolizisten begegnet man am besten mit einer Armlänge Abstand, damit sie einen erst gar nicht ausfindig machen. Wenn doch, hilft es nur, so perfekt zu sein, dass sie nix zu kritisieren haben (außer vielleicht, dass man zu perfekt ist), oder es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen. Ich hatte beispielsweise mal eine Instapolizistin, die mir einen sehr netten Kommentar hinterließ: „Du sollstest wirklich mal auf Groß- und Kleinschreibung und Interpunktion achten #ichhelfdirnur“ Ja dann, danke für die Hilfe, liebe Instapolizistin. Weil ich ja wusste, wie gut sie es meinte, lautete meine Antwort: „*solltest #ichhelfdirnur“ Finde ich immer wieder schön, wenn Menschen voneinander lernen.
Die Instafamebitch
Jeder kennt irgendeine Instafamebitch. Jeder. Also jeder, der Instagram hat, zumindest. Die Instafamebitch erkennt man meist auch in freier Wildbahn sehr gut, zumeist in den Tiefen eines Fitnessstudios. Sie ist die, die perfekt gestylt zum Training geht und das Studio auch perfekt gestylt wieder verlässt. Und weil sie immer so perfekt beim Training aussieht, möchte sie das natürlich auch mit der Instawelt teilen. Man findet sie daher meist vor einem Spiegel mit dem Handy in der Hand. Würde wahrscheinlich jeder machen, der so aussieht, das ist also durchaus verständlich. Die Instafamebitch zeichnet sich aus durch mindestens 10k Follower, gutes Aussehen (oder zumindest ein perfektes Styling, mit dem eventuelle genetische Nachteile kompensiert werden), im besten Falle ein nicht weniger hübsches (oder zumindest durchgestyltes) männliches Accessoire und dadurch, dass unter ihren Bildern stets zahlreiche Kommentare ihrer Bewunderer zu finden sind, die sie für ihre Schönheit verehren. Viel Content gibt’s in den Kommentaren nicht. Dafür wird sie sehr oft als „Geile Sau“ oder „Heiße Schnecke“ bezeichnet. Tiernamen findet man hier zuhauf. Schon allein, weil alle Mädels ihre Mäuse sind.
Die Unauthentisch-Authentische
„Das bin ich. Ganz spontan, ganz unperfekt. Eben einfach ich.“ Das ist ihr Standardspruch unter einem Selfie, auf dem sie meist komplett verschwitzt und mit hochrotem Kopf oder ungeschminkt und mit Schlafzimmerblick zu sehen ist. Die Unauthentisch-Authentische macht keinen Hehl daraus, wie echt und authentisch sie ist, worauf sie auch unter so ziemlich jedem Bild hinweist. #fürmehrrealitätaufinstagram ist ihr am meisten verwendeter Hashtag und sie ist meist nicht weniger populär als die Instafamebitch. Der Trend geht zu mehr Realität, zu mehr Menschlichkeit. Die Unauthentisch-Authentische macht ihren zahlreichen Bewunderern Mut, einfach so zu sein, wie sie sind und auf andere zu scheißen. An sich eine echt gute Bewegung, wie ich finde. Ich finde jedoch, jemand, der wirklich authentisch ist, hat es nicht nötig, ebendies mehrmals unter jedem Foto zu erwähnen.
Die selektiv sozialen Social Media User
Der wahrscheinlich häufigste Instagram-Typ, der verstanden hat, wofür diese App ursprünglich entwickelt wurde: Zum Teilen von Momentaufnahmen mit Freunden. Bei den selektiv Sozialen findet man tatsächlich noch Schnappschüsse, die meisten von ihnen laden höchstens einmal im Monat ein neues Bild hoch und haben auch nicht allzu viele Likes oder Follower, weil sie sich nur mit ihren privaten Freunden vernetzen und ihren Lieblingsbands oder –schauspielern folgen. Diese Social Media User sind meiner Meinung nach um einiges authentischer als die oben erwähnten Unauthentisch-Authentischen. Die kümmern sich nämlich meistens wirklich einen feuchten Furz um Followerzahlen.
Na, habt ihr euch irgendwo wiedererkannt? Welcher Instatyp seid ihr? Oder gehört ihr zu einer Spezies, die ich hier gar nicht erwähnt habe? Falls dem so ist, darf mich die Instapolizei gerne verhaften. Aber nur, wenn ich WLAN in der Zelle habe.
Eure Julie,
Die mit dem roten Lippenstift
Vivien
• 8 Jahren agoKlasse Post. Allein schon für die Harry Potter Andeutung! ??
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDanke vivi 🙂
Lisa
• 8 Jahren agohaha, unter meinen 13 followers sind tatsächlich alle deiner 5 charaktäre vertreten. ich gehöre übrigens zu den: ich nehme instagram nicht ernst und schon gar nicht ‚ich bin instagramer vom beruf‘, darum hashtagge ich ALLES #justsaying.
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDann hab ichs ja gut getroffen 😀 ja recht hast du 🙂
Marie
• 8 Jahren agoIch bin definitiv Nr 5 haha 😀
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoSehr sympathisch 😀
Marie
• 8 Jahren agoDanke 😀 😀
Eva
• 8 Jahren agoGenialer Beitrag. Musste etwas schmunzeln…
LG
Eva
http://www.the-mysterious-world-of-eve,blogspot.de
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDanke Eva 🙂
greyisabella
• 8 Jahren ago‚Instafamebitch‘ besser kann man es einfach nicht beschreiben x3 Toller Artikel und auch schon bei Instagram gefollowt <3
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Bella
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDanke da freu ich mich 🙂
Sarah
• 8 Jahren agoCooler Post und lustig geschrieben 😉 Ich glaub, ich gehör zu denen, die alles kommentieren 😛 Ich hätte noch die ergänzt, die immer nur gucken, aber nie kommentieren oder liken und trotzdem ganz genau wissen, was du gepostet hast 😉
Alles Liebe,
Sarah
http://www.liebreizend.com
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDanke Sarah 🙂
Ich gehöre auch zu denen, aber ich kommentiere nur wenn ich auch was sinnvolles beizutragen hab 😀 wie heißt du denn auf insta? 🙂
nadineadriana
• 8 Jahren agoMega lustiger Beitrag haha, die Insta Fame Bitch gefällt mir am besten 😀
Liebe Grüße
Nadine
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoDanke Nadine 🙂 freut mich dass es dir gefallen hat!
Liebe grüße
Ronja
• 8 Jahren agoSehr geil! 😀 Ich kenne alle Type zu Hauf, aber mich selber finde ich nicht so recht wieder. Ich denke Nr. 1 würde am Ehesten passen, aber meiner Faulheit sei Dank auch nicht so hundertprozentig. 😉
diemitdemrotenlippenstift
• 8 Jahren agoMeistens sind die Menschen eh Mischungen aus mehreren Typen und alle hab ich ja auch nicht erfasst 😉 aber Nr. 1 ist ja eh sehr sympathisch 🙂
Instagram, warum tust du uns das an? - diemitdemrotenlippenstift
• 7 Jahren ago[…] Firmenprojekte ein Instagramkonto anzulegen und meinen Job um die Beschreibung „offizielle Instafamebitch der Firma“ zu erweitern. Aber nix mit Instafamebitch. Da hat mir der neue Algorithmus einen […]