Mein liebes Jahr 2016, diesen Satz wirst du wahrscheinlich so noch nicht gehört haben. Wenn ich Facebook, Instagram oder irgendeine andere soziale App öffne, stolpere ich in letzter Zeit immer wieder über den Satz „Kann das Jahr noch schlimmer werden? Kann sich 2016 nicht endlich verpissen?“ Ich bin ja normalerweise ganz vorne dabei bei den Stänkerern, aber diesmal nicht. Ich schwimme gerne gegen den Strom und so auch in diesem Punkt. Denn ich gehöre zu den wenigen Menschen, die sagen: 2016, bitte bleib und geh nie wieder weg!
Klar, weltgeschichtlich war es kein gutes Jahr. Es ist viel passiert und auch mich haben die vielen Terroranschläge sehr getroffen, vor allem der, der meine zweite Lieblingsstadt Berlin erwischt hat. Auch George Michaels Tod zu Weihnachten fand ich absolut schrecklich, ebenso wie die sichtlich wachsenden Kriminalitätsraten in den österreichischen und deutschen Städten. Ja, 2016 ist wahrlich nicht viel Gutes in der Welt passiert. Aber kann das Jahr was dafür, dass wir Menschen einfach dazu neigen, dumme Entscheidungen zu treffen und uns wie Tiere zu verhalten? Ich finde: Nein. Nicht 2016 hat einen LKW in eine Menschenmenge gesteuert. Nicht 2016 hat Donald Trump zum Präsidenten gewählt. All das waren Entscheidungen, die von Menschen getroffen wurden. Man hat vieles selbst in der Hand. Zum Beispiel die Entscheidung, ob es ein gutes oder ein schlechtes Jahr wird.
Sicher, man kann viele Dinge nicht beeinflussen, nicht verhindern und nicht ändern. Zum Beispiel, dass mir letztes Jahr an Weihnachten fast der Blinddarm durchgebrochen wäre und ich somit mein erstes Weihnachten ohne das letzte Einhorn verbringen musste. Da war ich machtlos. Aber in diesem Fall trägt die eigene Einstellung sehr viel zum eigenen Glück oder Unglück bei. Im Endeffekt war ich dann immerhin der einzige Mensch, der über die Weihnachtsfeiertage abgenommen hat. Außerdem hat mich dieser doofe Blinddarm aus meiner irrationalen Sportsucht, der ich im Jahr 2015 verfallen war, herausgeholt. Und was passierte? Ich bekam die Kontrolle über mein Leben zurück und konnte mir 2016 ein wirklich gelungenes, gutes Jahr machen, in dem ich mich absolut auf mich selbst konzentrierte.
Denn genau das war es für mich: ein gutes Jahr. Ich habe mich getraut, mein geliebtes Singleleben aufzugeben und endlich mit meinem jetzigen Freund zusammen zu kommen. Ich durfte in meinen Traumberuf – Journalistin – reinschnuppern und meinen Namen in Zeitschriften lesen. Meine Lieblingsstadt London hat mich nach drei Jahren mal wieder gesehen, ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt und Hogwarts endlich live und in Farbe erlebt – und dabei ganz hemmungslos geweint. Ich habe mich entschlossen, mein Leben in die Hand zu nehmen und mir kurzerhand selbst einen Job zu suchen – und daraufhin die besten Kollegen der Welt zu finden. Dass auch dieser Blog im Jahr 2016 ins Leben gerufen wurde, muss ich natürlich auch als positives Ereignis werten, auch wenn ich ihn manchmal sträflich vernachlässige – fettes Sorry an dieser Stelle.
Letztendlich ist kein Jahr rundherum perfekt. Es wäre auch langweilig, wenn es so wäre. Und sicherlich sind auch bei mir 2016 ein paar Dinge passiert, die ich gerne vermieden hätte und die absolut nicht schön waren. Aber letztlich kommt es doch auf das Gesamtbild an. Und Fakt ist: Sich nicht zu sehr auf die negativen Dinge zu fokussieren, und sich stattdessen auf die positiven Dinge zu konzentrieren, macht in jedem Fall glücklicher!
Und wenn 2016 trotz allen positiven Denkens wirklich kein tolles Jahr für euch war, habe ich noch einen kleinen Trost für euch – 2017 nähert sich mit großen Schritten! Nehmt euch für dieses Jahr vielleicht nicht vor, zehn Kilo abzunehmen oder steinreich zu werden – nehmt euch lieber vor, freundlich zueinander zu sein und anderen genauso zu begegnen, wie ihr selbst behandelt werden möchtet. Nehmt euch auch vor, euch selbst mit Respekt zu begegnen und gewisse Dinge nicht ganz so schlimm zu sehen. Denn ihr habt es in der Hand, die Welt ein Stückchen besser zu machen – jeder einzelne von uns hat diese Macht, mit jeder Entscheidung, jeden Tag.
Eure Julie,
Die mit dem roten Lippenstift
wortgeflumselkritzelkram
• 7 Jahren agoWunderbare und schöne Worte – danke dafür! Dir alles Liebe ?
diemitdemrotenlippenstift
• 7 Jahren agoDanke dir vielmals 🙂
Meine Jahresvorsätze für 2017 – aus dem Leben eines Foodies
• 7 Jahren ago[…] setzen, kann ich euch den ehrlichen Beitrag der lieben Angie von hellopippa sowie das Liebesgeständnis an das Jahr 2016 von der Julie à la diemitdemrotenlippenstift ans Herz […]
Lisa
• 7 Jahren agoHallo Julie,
Danke für deinen schönen Blogartikel. Du hast recht, das Jahr 2016 wurde viel zu sehr verteufelt, dabei hat doch jeder von uns sein Glück in der Hand. 🙂
Eine Frage hab ich aber doch: Wie kommst du darauf, dass die Kriminalitätsraten in Deutschland und Österreich steigen? Nach meinen Quellen sinken diese Zahlen seit Jahren. Aber deine Statistik würde mich sehr interessieren.
Liebe Grüße,
Lisa
diemitdemrotenlippenstift
• 7 Jahren agoHi liebe Lisa,
Danke dir vielmals 🙂
Oh, ja das habe ich blöd ausgedrückt. Ich wollte eigentlich nur von den gefühlten Kriminalitätsraten sprechen, weil man momentan so viel hört. Danke, dass du mich darauf hingewiesen hast, ich werde das noch ändern 🙂
Liebe Grüße,
Julie